Kategorie: HerrenSpielberichte

EVC belohnt sich nicht selbst

SPIELBERICHT // 06.01.18 // DER TABELLENFÜHRER // NEUSEENLAND-VOLLEYS MARKKLEEBERG

EVC belohnt sich im Spiel gegen den Tabellenführer nicht selbst

Von Stanislav Bakumovski

Es war angerichtet. Punkt 19 Uhr im Herzen Deutschlands begann das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen zwischen den Gästen aus Markkleeberg und der Heimmannschaft EVC. Die Rollen waren klar verteilt. In der Hinrunde konnten die Gäste alle ihre Spiele für sich entscheiden und reisten somit zurecht mit breiter Brust nach Erfurt. Die Erfurter, als Außenseiter auf dem Papier, wollten diese Rolle jedoch nicht annehmen und hatten sich viel vorgenommen. Doch zunächst ein paar harte Fakten:

Für den EVC im Einsatz: Bakumovski (AA), Henkel (MB), Kaufer (Kapitän, D), Werner (U), Knabe (MB), Götze (MB), Dr. Klemm (AA), Keller (L), Maisch (Z).

Leider krank war Kapitän Georg Albrecht. Für Deutschland im Einsatz war Anselm Rein.

Spieldauer: 2h 2 min.

Ergebnis: 2:3 (23:25, 25:19, 21:25, 25:21, 11:15). 105:105 Punkte. An dieser Stelle ein kleiner Gruß an den #VSV-Jena, der seit der letzten Saison ein wahrer Statistikliebhaber geworden ist 🙂

In Vorbereitung auf das Spiel waren sich Coach und Mannschaft einig: Das Spiel gegen Markkleeberg ist ein absolutes Saison-Highlight.  Die Mannschaft wollte kämpfen, genießen und sich für das harte Training belohnen. Dementsprechend motiviert und konzentriert begann man das Spiel. Besonders im ersten Satz wollten die Erfurter den Gast überraschen, wusste man doch von den vermeintlichen Startschwierigkeiten der Gegner. Davon war jedoch an diesem Tag leider nichts zu merken. Die harten Angriffsschläge der Erfurter konnten entsichert werden und im Gegenangriff fanden die Neuseenland-Volleys Markkleeberg Lücken in der Erfurter 81 m²-Zone. Die Qualitäten der Gegner in Block und Abwehr waren zu spüren. Zudem kam Druck im Aufschlag, sodass die Erfurter zum Wechsel gezwungen waren. Universalspieler Stephan Werner verstärkte durch seine Anwesenheit die Annahme und Punkt für Punkt kamen die Erfurter wieder heran. Die Aufholjagd kam etwas verspätet und der Satz ging mit 23:25 verloren.

Das Publikum spürte, dass mehr zu holen war. Neben Volleyballprominenz wie Nationalspieler Eric Burggräf, den interessierten Spielern vom VSV-Jena, Landestrainer Jan Wunderlich sowie Vertreter des TVV-Vorstandes kamen ca. 70 motivierte Zuschauer mit enormer Volleyballfachkompetenz, was die Schiedsrichter an diesem Tag zunehmend zu spüren bekamen. (An dieser Stelle möchte sich der Autor trotz Niederlage und vermeintlich etlichen bitteren Fehlentscheidungen insbesondere zum Ende des Spiels, was den Ausgang vermeintlich enorm beeinflusste, dafür aussprechen, dass Schiedsrichter grundsätzlich den aller größten Respekt verdienen und auch ein jedes Sportereignis ohne sie nicht möglich wäre!).

Im zweiten Satz kippte das Kräfteverhältnis. Trainer Meik Minks stellte taktisch und spielerisch um, was eine geringere Fehlerquote zur Folge hatte. Ein Doppelwechsel bei den Gästen brachte beim Stand von 19:24 nur eine geringe Wirkung und die Erfurter gewannen den Satz mit 25:21.

Jetzt war es ein Spiel auf Augenhöhe. Nur Kleinigkeiten machten den Unterschied zwischen Punktgewinn oder -verlust aus. Die Erfurter führten im dritten Satz bis zur ersten Auszeit der Gegner mit 4:2. Mit Spielwitz und einigen gekonnten Finten setzte Zuspieler Hannes Maisch seine Angreifer geschickt in Szene. Beim Stand von 16:15 und 21:22 wurden beide Erfurter Auszeiten genommen. Die Favoriten hatten wieder Aufwind und holten zwischenzeitliche Rückstände zum Satzende auf. Manch ein Zuschauer fühlte sich an das Spiel gegen Jena erinnert, nachdem man schon das sicher geglaubte Spiel nach deutlicher Führung abgab und am Ende ohne Punkte dastand. Doch dazu sollte es an diesem Abend nicht kommen. Aus einem 9:12 Rückstand kam man auf 16:17 heran. Lautstark angefeuert setzten sich die Erfurter mit 25:21 durch und belohnten sich mit einem Satzausgleich zum 2:2 (25:21). Wie auch in den Sätzen zuvor waren die sicheren Spieler der Gäste aus der Reserve und an diesem Tag an ihr Limit gebracht worden. Ihr Trainer wechselte gezwungenermaßen teilweise die Hälfte der Mannschaft aus. Am Ende sollte er Recht behalten.

Im 5. Satz wurde es kurios. Zusammengefasst waren es viele Emotionen, Spielunterbrechungen, Proteste und vermeintliche Fehlentscheidungen und noch mehr Emotionen. Die Markkleeberger gewannen am Ende 15:11. Die formale Anerkennung des Spiels durch Unterschrift des Kapitäns brauchte diesmal deutlich länger, da Martin Kaufer noch einige offene Worte auf dem Spielbericht festzuhalten hatte.

Rückblickend bleibt eine greifbare Chance zum Sieg, eine starke Mannschaftsleistung, etwas Wehmut, Stolz und Muskelkater. Wir gratulieren herzlich der sympathischen Mannschaft aus Markkleeberg, die weiterhin verdient an der Spitze der #stärkstenRegionalligaderWelt steht und konzentrieren uns wieder auf unsere Saisonziele. Jetzt soll es Platz 3 in der Tabelle werden. Die kommenden Saison-Highlights stehen ebenso schon fest:  Das Halbfinal-Pokal-Derby-Spiel gegen den VSV-Jena wird in Erfurt stattfinden. Wir hoffen auf Eure Unterstützung!

Großer Dank geht an die Ballkinder, DJ-Lars, unsere Anschreiber und alle Helfer und Unterstützer.

EVC olé.