Erfurter VC unterliegt Jena im (anderen) Thüringen-Derby
Von Anselm Rein
SPIELBERICHT // 09.12.17 // DERBY // 1. VSV JENA 90
Im letzten Spiel der Hinrunde führte es den 1. VSV Jena 90 in die Landeshauptstadt. Ein Unterschied von nur einem Punkt in der Tabelle versprach eine absolut spannende Begegnung. Mit den Jenaern erwartete der Erfurter Volleyball Club einen Gegner, der seit geraumer Zeit konstante Leistungen in der Regionalliga Ost abliefert und per Definition immer ein Wörtchen um den Aufstieg mitredet. Doch anders als in den letzten Jahren lag die Favoritenrolle in dieser Saison nicht so klar zugunsten Jenas. So gingen die Erfurter um Trainer Meik Minks mit voller Motivation auf das Feld.
In der Startaufstellung begannen auf den Außenpositionen Kapitän Georg Albrecht und Stanislav Bakumovski. Den Mittelblock besetzten Noah Henkel und Lucas Knabe. Martin Kaufer auf Diagonal, Anselm Rein im Zuspiel sowie Lucian Keller als Libero komplettierten die Mannschaft. Und der erste Satz begann überragend für den EVC. Man konnte sich gleich einen Punktvorsprung erarbeiten, der durch sehenswerte Aufschlagserien von v.a. Martin Kaufer und auch Georg Albrecht stetig erweitert werden konnte. Die Erfurter dominierten im ersten Satz deutlich das Jenaer Team um Trainer Christian Schumann und gewannen am Ende deutlich mit 25:16.
Auch der zweite Satz begann mit einem schnellen Führungsaufbau auf Seiten der Erfurter. Den Höhepunkt erreichte diese Führung in der Mitte des 2. Satzes bei einem Stand von 19:9 (!) für den EVC. Was nun folgte war so jedoch nicht abzusehen, sah es zu diesem Zeitpunkt doch nach einer klaren 2:0 Satzführung für den EVC aus. Durch mangelnde Konsequenz sowie durch eine spürbar steigende Eigenfehlerquote der Erfurter konnte Jena eine utopische Aufholjagd starten und sich auf 22:22 wieder herankämpfen. Schlussendlich wurden der VSV dafür belohnt und beendete den Satz mit 24:26.
Auch wenn Jena nun deutlich besser im Spiel war, gab der EVC nicht auf. Bis zum 10:8 konnte man eine kleine aber sichere Führung behaupten. Zu viele Fehler in allen Elementen der Erfurter spielten dem VSV aber nun deutlich in die Karten. Ein spannender und umkämpfter 3. Satz entwickelte sich. Nun war es der EVC, der stets 1 bis 2 Punkte hinter dem Gegner her rannte. Zu Beginn der Crunchtime lagen die Mannschaften im Punktestand jedoch wieder gleich auf und es wurde um den Satzgewinn gekämpft. Jena erzielte nach einer Auszeit (23:22 für Erfurt) zwei Wirkungstreffer und setzte zum ersten Satzball an. Diesen wollten die Erfurter sich nicht nehmen lassen und wehrten 4 Satzbälle der Jenaer ab. Reichen sollte es jedoch nicht und Jena beendete einen heiß umkämpften Satz mit 27:29.
Der vierte und entscheidende Satz verlief anfänglich sehr ausgeglichen. Erst im mittleren Satzabschnitt konnte sich der VSV absetzen und behauptete einen 2- oder 3-Punktevorsprung. Doch die Erfurter zeigten Moral und kamen immer wieder heran. Am Ende spielte der VSV den Satz clever zu Ende und hatte das Momentum auf seiner Seite. Mit 23:25 war die 1:3 Niederlage unter großem Jubel der Jenaer besiegelt.
Am Ende genügen dem EVC 3 Ballpunkte mehr (99:96) aufgrund der viel zu hohen Eigenfehlerquote nicht zum Sieg. Mit 18 Punkten in der Liga muss man somit auf Platz 4 in die kurze Weihnachtspause gehen.
Bereits am 6.1. kündigt sich jedoch der nächste Knaller an: Der Klassenprimus TSG Markkleeberg wird zum Auftakt der Rückrunde im Erfurter Sportgymnasium empfangen.
Ergebnis: Erfurter Volleyball Club – 1. VSV Jena 90: 1:3 (25:16,24:26,27:29,23:25)